Alles „Psycho“, oder was?

Die Begriffe „Psychiatrie“, „Psychologie“, „Psychotherapie“, „Psychosomatik“ werden oft synonym verwendet oder verwechselt.

Dies ist zum Teil verständlich, da es tatsächlich einige Überschneidungen und sogar Gemeinsamkeiten zwischen diesen Fachgebieten gibt. Die Verwirrung steigt aber, wenn es darum geht, welche Fachleute psychische Krankheiten, oder „Störungen“, behandeln.

Zu den Ärzten (Facharzt für Psychiatrie, FA für Psychiatrie und Psychotherapie, FA für Nervenheilkunde, FA für psychosomatische Medizin), und Psychologen (Approbierter psychologischer Psychotherapeut) kommen noch Heilpraktiker und Menschen, die sich ohne staatlich anerkannte Ausbildung für geeignet halten, Menschen mit psychischen Problemen zu helfen (z.B. „Psychologische Berater“).

Die Besonderheiten aller o.g. Berufsgruppen zu erläutern, würde hier zu weit führen, aber zumindest auf die wesentlichen Unterschiede zwischen Psychiater, Psychologe oder Psychotherapeut soll hier hingewiesen werden (siehe auch: Psychologe oder Psychiater? Das ist der Unterschied stiftung-gesundheitswissen.de).

Alles Psycho oder was
Psychiater:
  • ist ein Arzt (hat ein komplettes Medizinstudium absolviert)
  • hat nach dem 6-jährigen Medizinstudium eine 5-jährige Facharztausbildung zum „FA für Psychiatrie und Psychotherapie“ im Krankenhaus durchlaufen
  • ist berechtigt, Medikamente gegen psychische Krankheiten (Psychopharmaka) zu verschreiben
  • darf „Krankenscheine“ ausstellen
  • kann Einweisungen in eine Klinik veranlassen
  • kann als ärztlicher Psychotherapeut auch psychotherapeutische Gespräche führen
Psychologe:
  • hat Psychologie (Wissenschaft vom Verhalten, Denken und Fühlen) studiert
  • beschäftigt sich damit, wie Menschen lernen und sich verhalten, mit ihren Gefühlen und Gedanken und kann damit nach dem Studium z.B. in der Forschung, in Personalabteilungen oder Beratungsstellen arbeiten
Psychologischer Psychotherapeut:
  • hat nach dem Psychologiestudium eine 3-5-jährige Zusatzausbildung absolviert
  • wenn nach dem Abschluss der therapeutischen Ausbildung die staatliche Zulassung („Approbation“) erworben wird, lautet die Bezeichnung „Psychologischer Psychotherapeut“
  • Psychologische Psychotherapeuten arbeiten mit therapeutischen Gesprächen, sind aber nicht berechtigt, Patienten körperlich zu untersuchen, dürfen keine Medikamente verordnen und keine „Krankenscheine“ oder KH-Einweisungen ausstellen.

Fazit: Sowohl Psychiater (Ärzte) als auch Psychologische Psychotherapeuten (Psychologen) behandeln Menschen mit psychischen Krankheiten. Der Psychiater kann als Arzt körperliche Krankheiten als Ursachen oder Verstärker psychischer Krankheiten ausschließen oder erkennen und deren Behandlung veranlassen. In der akuten Phase der psychischen Erkrankung kann der Psychiater Medikamente zur Behandlung der psychischen Krankheit (Psychopharmaka) verordnen oder eine Krankenhauseinweisung veranlassen. Wenn die akute Phase der Erkrankung überwunden werden konnte, ist eine psychotherapeutische Behandlung (z.B. Gesprächstherapie) beim Psychologischen Psychotherapeuten möglich und in vielen Fällen sehr hilfreich.

Adresse

Psychiatrische Praxis
Breite Straße 25
04924 Bad Liebenwerda

Wo Sie uns finden

Die Praxis befindet sich im Zentrum von Bad Liebenwerda direkt gegenüber des Rathauses. Parkplätze (2 Stunden mit Parkuhr) sind vor der Praxis und am Einkaufszentrum „Rösselpark“. Dort ist auch die nächste Bushaltestelle.